Was die Bunkafu-Notation leistet
Aufbau und Elemente der Bunkafu-Notation
Kopfteil eines typischen Notenblatts in Bunkafu-Notation.
Notenlinien
Die drei Linien der Notation stehen für die drei Saiten der Shamisen. Die Linien sind so angeordnet, wie die Saiten beim Spielen vor einem liegen: Die unterste Linie repräsentiert die dicke Saite, die dem Spieler am nächsten ist, die oberste Linie repräsentiert die dünne Saite, die am weitesten entfernt vom Spieler liegt.
Notenlinien der Bunkafu-Notation und Saiten auf der Shamisen, wie sie beim Spielen vor einem liegen.
Tonhöhen
Tonhöhen der Positionen auf der dicken Saite (Ichi no Ito) bei Stimmung über c.
Die Positionen sind jeweils einen Halbtonschritt voneinander entfernt, entsprechen also allen weißen und schwarzen Tasten auf einer Klaviatur.
Korrespondierende Klaviertasten für alle Positionen auf der dicken Saite (Ichi no Ito) bei Stimmung über c.
Anleitung: Wenn ihr noch keine Positionsmarkierungen an eurem Hals habt aber gerne welche hättet, empfehle ich euch diesen Artikel über Fujaku Strip und Positionen und das dazugehörige Video, in der ich eine genaue Schritt-für-Schritt Anleitung zum finden und Markieren der Positionen gebe.
Striche
Tonwerte im Vergleich: westliche Notation und Bunkafu-Notation. Beide folgen der gleichen Logik.
Punkte
Pausenwerte im Vergleich. In der westlichen Notation muss man die Zeichen separat lernen. In der Bunkafu-Notation folgt die Bestimmung der Pausenwerte dem gleichen Schema wie die der Tonwerte.
Normale vs. punktierte Note. Die Punktierung verlängert einen Ton jeweils um die Hälfte seines Wertes.
Wiederholungszeichen
Wiederholung von Takten
links: Faulenzer im Notenbild. Der vorherige Takt wird wiederholt. | rechts: Faulenzer in groß.
Wiederholung von Passagen
Die Doppelpunkte stehen am Taktanfang des ersten zu wiederholenden Taktes und am Taktende des letzten zu wiederholenden Taktes einer Passage.
Technikanweisungen
Beispiele für Oshibachi/Suberi, Sukui und Hajiki im Notenbild.
Beispiele für Suri und Uchi im Notenbild.
Beispiel für Keshi im Notenbild. Das Keshi steht normalerweise unter einer Pause und zeigt an, dass man die Note vor der Pause nicht in die Pause hineinklingen lassen soll, sondern die Saite für absolute Stille abdämpft.
Verwechslungsgefahr: Der Haltebogen benutzt genau das gleiche Zeichen wie das Suri, sollte aber nicht mit ihm verwechselt werden. Der Haltebogen zeigt an, dass zwei separat notierte Töne als eine lückenlose Einheit gespielt werden. Dabei handelt es sich immer um zwei gleiche Töne, also beispielsweise 3 und 3. In Shamisen-Notation taucht der Haltebogen i.d.R. über eine Taktgrenze hinweg auf. Das zeigt an, dass der Ton über die Taktgrenze hinaus gehalten wird (deswegen Haltebogen). Haltebögen findet man in modernen Kompositionen für Shamisen. Das Suri dagegen zeigt ein Rutschen zwischen zwei verschiedenen Tönen an. Hat man also zwei verschiedene Töne, beispielsweise 3 und 4, handelt es sich auf jeden Fall um ein Suri und nicht um einen Haltebogen.
Fingersatz
Der Kopf des Notenblatts
Das Taktmaß
Die Anweisung für den Hazunde-Rhythmus steht oben neben Taktmaß und Stimmung. Manchmal fehlt die Angabe komplett und das Wissen wird vorausgesetzt bzw. wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass der Spieler einen Lehrer hat, der darüber dann aufklären würde.
Hier im direkten Vergleich, was notiert ist (oben) und wie es eigentlich in Hazunde-Rhythmus klingen soll (unten).
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Andere Zeichen
Studieren durch Probieren
Hier das Video zum Artikel ansehen: