Häufig gestellte Fragen
SPIELEN/LERNEN
Shamisen spielen ist grundsätzlich nicht schwer. Das Instrument, und vor allen das Plektrum Bachi zu halten ist am Anfang etwas ungewohnt, aber man kann dem Instrument eigentlich gleich erste Töne entlocken. Nach einer Unterrichtsstunde kann man normalerweise schon sein erstes kleines Lied spielen!
Wenn man ein neues Instrument kauft, bekommt man für den Grundpreis in der Regel nur das nackte Instrument. Es ist dann noch nicht spielbereit. Was man dafür auf jeden Fall noch braucht:
- Neo – Knoten zum festmachen der Saiten
- Saiten – ichi no ito, ni no ito und san no ito
- Koma – herausnehmbahrer Steg
- Bachi – Plektrum zum anschlagen der Saiten
- Yubisuri – Fingerschutz
- Doukake – Korpusschutz, außerdem sehr dekorativ
- Dougomu – Anti-Rutsch-Matte für die Unterseite des Instruments
- Fujaku Strip – Positionsmarkierung für den Hals, die aber nur optional ist
FAKTEN ZUM INSTRUMENT
Ein Thema, das zu Recht für Verwirrung sorgt. Es handelt sich bei den Begriffen um Genrebezeichnungen, aber es sind auch bestimmte Bauweisen damit verknüpft. Shamisen kommt in verschiedenen Genres japanischer Musik zum Einsatz – beispielsweise im Kabuki-Theater, in traditionellen Ensembles Sankyoku in Kombination mit Koto und Shakuhachi oder als Gesangsbegleitung. Bestimmte Genres, nämlich Jiuta, Nagauta und Tsugaru Shamisen, haben sich als Stellvertreter für bestimmte Bauweisen von Shamisen etabliert. Diese Genrebezeichnungen werden häufig synonym verwendet für hosozao, chuuzao und futozao Shamisen, also Shamisen verschiedener Größen. Sie unterscheiden sich vor allem in Halsbreite und -umfang und in der Korpusgröße. Tatsächlich sind auch diese Begriffe nur grobe Orientierung, denn gibt viele Zwischen- und Hybridformen, und die verschiedenen Bauweisen sind sehr viel diverser.
Shamisen schreibt sich auf Japanisch so: 三味線
Und das bedeuten die einzelnen Zeichen:
三 drei
味 Geschmack
線 Saite
Wie kann man das am besten übersetzen? Es klingt alles etwas holprig.. „Saiten mit drei Geschmäckern“ oder vielleicht „Drei wohlschmeckende Saiten“? Wie dem auch sei, in der Tat hat jede Saite ihren eigenen Charakter: die dünne Saite klingt hell und klar, die mittlere ist warm und die tiefe klingt in meinen Ohren wild und dunkel.
Shamisen-Saiten wurden früher ausschließlich aus Seide hergestellt. Heutzutage sind Nylon und Tetron (auch eine Kunstfaser) sehr weit verbreitet, weil sie preisgünstiger sind und länger halten. Die dicke und die mittlere Saite (ichi no ito und san no ito) sind wie eine Kordel gezwirbelt und die dünne Saite (san no ito) ist glatt. Viele Spieler ziehen für Konzerte Seiden-Saiten auf, weil sie einen besonders warmen und schönen Klang haben.