DIY Yubisuri aus Gummiband

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Wer schon einmal sein Yubisuri beim Shamisen spiel vergessen hat weiß, dass es ohne nur halb so schön ist. Yubisuri kann man sich auf verschiedene Arten selbst machen. Wer vor Handarbeiten grundsätzlich eher zurückschreckt, wird mit der hier vorgestellten Variante mit Gummiband glücklich werden.
Ohne Yubisuri – das ist das kleine Fingerhöschen oder die Hängematte, mit dessen Hilfe wir mit der greifenden Hand blitzschnell den Hals entlangflitzen – macht das Spielen nur halb so viel Spaß. Yubisuri gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, und manche halten länger als andere. Vor allem gehen sie aber leicht mal verloren. Es ist also immer gut, einen Ersatz zu haben.
Die gute Nachricht: Das Yubisuri gehört zu den essenziellen Teilen für’s Shamisen Spielen, das man sich auch einfach selber machen kann. Gestrickt, gehäkelt oder aus kaputten Handschuhen zurechtgeschnitten – es gibt viele Wege, zum Ziel zu kommen. Eine wirklich einfach umzusetzende Variante, die ich heute vorstelle, wird mit der Hand aus Gummiband genäht. Die Anleitung gibt es auch zum runterladen gratis bei Patreon.

Material

Unsere Grundausrüstung ist simpel:
– Nähnadel
– Faden
– Schere
– Feuerzeug
– 20 mm breites Gummiband (insgesamt ca 25cm)

Mehr braucht man nicht, um ein Yubisuri zu nähen.

Gummiband findet man beispielsweise in der Kurzwarenabteilung in Kaufhäusern. Aber auch ein gut sortierter Bekannter mag so etwas zum Ausbessern von Hosenbünden zu Hause in seinem Nähkästchen liegen haben – einfach mal rumfragen.

Je feiner die Nähnadel ist, desto leichter kommt man durch das Material. Die Standard-Nähnadeln, die normalerweise auch in Notfall-Kits enthalten sind, sind für dieses Projekt bestens geeignet.
Von dem Gebrauch einer Nähmaschine rate ich in diesem Fall tatsächlich ab, weil wir nur so wenig zu nähen haben und die Anordnung der Teile und die Arbeitsschritte auch ändern müssten, um sie für die Umsetzung mit der Nähmaschine kompatibel zu machen.

Der Plan

Um das Stück Gummiband in ein Yubisuri zu verwandeln, gehen wir in drei Schritten vor:
1. Maß nehmen und Material zurechtschneiden,
2. die Ringe nähen und
3. die Ringe mit dem Steg verbinden.

Schritt 1: Maß nehmen und Material vorbereiten

Insgesamt benötigen wir drei Stück Gummiband für Daumenring, Zeigefingerring und Steg.

Beim Zurechtschneiden beachten: Schnittkanten immer möglichst gerade halten und vorsichtig mit dem Feuerzeug abflämmen, damit das Material bei der Weiterverarbeitung nicht ausreißt.

Wie viel Gummiband man genau für die einzelnen Bestandteile benötigt, kann man am leichtesten direkt an der eigenen Hand abmessen. Eine so genannte Nahtzugabe müssen wir nicht mit dazu rechnen. Für den Steg kommen allerdings noch mal 2cm Material oben drauf.

Gummiband um den Zeigefinger legen.

Gummiband um den Zeigefinger legen.

Für den Steg messen wir die Distanz zwischen Daumen und Zeigefinger.

Schritt 2: Ringe zusammennähen

Die Enden der Ring-Teile schließen wir mit einer Naht zu einem Ring. Es gibt ganz viele verschiedene Techniken, mit denen man den Ring schließen kann. Ich mache hier die aller einfachste Variante, die auch jeder ganz ohne Näherfahrung auf jeden Fall hinkriegt und die eine Flache und damit angenehme Naht ergibt. Wer sich mit anderen Techniken besser fühlt: nur zu (buchstäblich)!
Das Wichtigste ist, mit der Nadel nicht zu nah am Rand einzustechen, weil sonst – trotz abflämmen – das Material ausreißen kann.

Sind die Teile zurechtgeschnitten, sollten die Schnittkanten noch vorsichtig mit dem Feuerzeug abgeflämmt werden.

Einfach mit der Nadel nah am Rand einstechen und den Abschnitt zu einem Ring schließen.

Schritt 3: Steg annähen

Mit dem Steg verbinden wir die beiden fertigen Ringe. Wenn der Steg genau über den Ringnähten platziert wird, nehmen wir Druck von der Naht und unser Yubisuri wird noch stabiler und langlebiger. Für maximale Stabilität empfehle ich, die Nähte für den Mittelsteg doppelt zu arbeiten, damit auch alles stabil ist. Das kann man entweder mit Rückstichen machen oder ganze einfach zwei Runden rundum nähen.

Hilfe

Wer sehr zittrige Hände oder Gelenkprobleme in den Fingern hat oder nicht gut sehen kann, sollte in Erwägung ziehen, sich Hilfe im Bekanntenkreis zu suchen. Mit etwas Näherfahrung ist dieses kleine Projekt ganz einfach und schnell gemacht, also findet ihr bestimmt jemanden, der euch damit unterstützt! Trefft euch doch im Park zu einem Picknick und packt die Materialien, die ihr braucht, einfach mit ein. Dann kann man bei der Arbeit noch schönen in der Sonne quatschen 🙂

Anleitung als pdf

Wer gerne mit pdf-Anleitungen arbeitet, kann sich bei Patreon die pdf zu diesem Projekt gratis herunterladen. Wenn euer Gummiband besonders fest, also wenig elastisch ist, rate ich dazu, 1-2 mm extra Material mehr zu nehmen, damit sich das Yubisuri nicht zu eng anfühlt.

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